Über

margit Heider

 

Ich wurde in Stuttgart geboren, in einem Haus hoch über der Stadt. Obwohl ich heutzutage nur 75 Kilometer südlich von Stuttgart lebe, habe ich dieses Haus kürzlich zum ersten Mal gesehen. Meine Uroma hat dort meine Oma entbunden und die Oma meine Mutter, und bei mir endet diese Geschichte, denn meine beiden wunderbaren Töchter kamen in anderen Städten zur Welt.

 

Ich wuchs in Hannover auf, wo keiner beim Bäcker wusste, was ich - neunjährig - eigentlich wollte, wenn ich „Schneckennudeln“ verlangte.

 

In Poughkeepsie/New York trug ich in den ersten Wochen ein rotes Täschchen mit mir herum, bis der Gym-Lehrer sagte: „You don’t need this any more“. Er hatte recht.

Nach den Jahren in den USA schrieb ich meiner amerikanischen Schulfreundin zum Abschied einen Brief mit rotem Stift: I will miss you.

Ich vermisse sie bis heute.

 

In Gießen schloss ich vor den Gebäuden der Universität mein klappriges Fahrrad ab und drinnen mein Studium.

 

Danach lebte ich in der wunderschönen Stadt, die mich zu meinem neuen Roman inspirierte:

Freiburg im Breisgau.

 

Heute wohne ich mit meinem Mann am Fuß der Burg Hohenzollern und blicke vom Schreibtisch aus in die andere Richtung, in den Friedhof hinein, wo irdische Geschichten enden und Menschen an Gräbern stehen und denken: Du fehlst mir.

Mittsommernacht 2022 in meinem Englischen Rosengarten. Das Foto habe ich am 21. Juni 2022 um 21:37 Uhr aufgenommen.

Diese Strauchrose von David Austin heißt "The Lark Ascending".

Die Sache mit den Fröschen

Mit Dreißig begann ich ernsthaft mit dem Schreiben. Notate, Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen.

 

Kafka schrieb an seinen Vertrauten Oskar Pollak: "Ich werde Dir ein Bündel vorbereiten, in dem wird alles sein, was ich bis jetzt geschrieben habe ... Es wird nichts fehlen, als die Kindersachen."

 

Die "Kindersachen" gibt es bei mir auch: In den Sommerferien, als ich Zwölf war, erzählte mir jemand einen Witz über einen plattgefahrenen Frosch. Den Witz fand ihn nicht lustig, sondern so traurig, dass ich die Lebensgeschichte dieses armen Frosches in das karierte A5-Heft schrieb, das ich für das Mathe-Üben hätte verwenden sollen: "Unter Fröschen."

Der zweite Frosch brachte mich zum tatsächlichen Schreiben. Die Geschichte legte sich mir während einer Busfahrt in den Schoß, als mir ein alter Mann den Namen seines Frosches verriet, seines einzigen Gefährten. Die Kurzgeschichte heißt "Mein Frosch heißt Fritz". Sie ist auf meinem „Zeitfenster - Geschichten Podcast“ bei Spotify zu hören (auf das Froschbild drücken).

Und in meiner Erzählung Ex Motio schreibt die kleine Anna heimlich in ihr Tagebuch: "Frösche schbiln mit fil Schbas."

 

Man wird es mir nun schwer glauben können: Ich habe keinerlei Affinität zu Fröschen. Sie hüpfen ungefragt in meine Geschichten. Weitere Frösche sind nicht in Sicht, aber mir scheint, dass abzuwarten bleibt, ob noch einer auftauchen wird.

Leserstimmen

"Margit Heider ermöglicht mit dieser sensiblen Erzählung einen Einblick in die beeindruckende Lebenswelt von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung."

Gadgetfreak auf Amazon über Ex Motio

Veröffentlichungen

AUF DEN STERNEN LIEGT SCHNEE

Die Geschichte einer Liebe, 2023

 

EX MOTIO, Erzählung, 2013,

Buch & Bild Verlag, Nagold

 

"Glashaus", "Jubiläum" in Multiversum 21, 2021, Wehrhahn Verlag

Zitat

"Kronos, mythologisch der Herrscher der Welt, fraß seine Kinder."

Zeitfenster

 

Lesen schützt vor dem Gefressenwerden.

Schreiben übrigens auch.